Es klapperte die Mühle am rauschenden Bach…
Der Tag beginnt wieder mit Regen und so ist erst mal daheim bleiben angesagt. Nach Mittag hört es auf und es geht wieder auf Achse! Das Ziel dieses mal ist Sintra. Da es hier immer ein bisschen kühler ist als in Lissabon haben früher die Reichen und die Schönen hier gelebt und sich einen Palast nach dem anderen hingestellt. Deswegen ist es auch ein beliebtes Touristenziel. Deswegen lieber am Donnerstag hin als am Wochenende.
Schon früher aber, vor über 1000 Jahren, haben sich die Mauren dieses schöne Fleckchen Erde ausgesucht und die imposante Festung Castelo dos Mouros auf den Hügel gezimmert. Genau die soll als Motiv herhalten, vor allem die Wehranlage, die ein bisschen nach chinesischer Mauer aussieht. Mit dem Auto kommt man leider nicht so einfach hin und zu Fuß ist es eine ewige Meile. Gut das wir am Parkplatz gleich von einem Fremdenführer begrüßt werden, der uns dank seiner hervorragenden Menschenkenntnis gleich als Fotografen erkannt hat. Und da er selber Fotograf ist, wenn er nicht gerade Touris auf die Burg fährt. Sein Arbeitsgerät ist ein cooler alter Land Rover Santana der sicherlich schon 50 Jahre auf dem Buckel hat. Unterwegs wird natürlich gefachsimpelt und Bilder präsentiert.
Zuerst geht es zu einem kleinen Aussichtspunkt von dem man die Festung schon am Berg sehen kann. Anschließend gibt es einen schönen Blick auf den Palácio Nacional da Pena.
Leider ist das Wetter noch nicht ganz auf der Höhe und er liegt ein bisschen im Nebel vor einem trist-grauen Himmel. Danach geht es dann auf die Burg. Für 12 Euro Eintritt kann man entweder überall herumlaufen und sich alles anschauen oder eben schauen von wo aus die Mauer sich gut fotografieren lässt.
Nachdem das Mauerfoto im Kasten ist geht es wieder zurück zum Parkplatz und von dort direkt zum nächsten Motiv nach Azenhas do Mar. Der Name geht zurück auf die Mühlen die hier einmal gestanden sind und vom Bach Cameijo angetrieben wurden. Darum hat sich ein äußerst pittoreskes Dorf gebildet unterhalb dem ein sehr schöner Strang liegt. Von der gegenüberliegenden Seite gibt es eine Klippe die einen perfekten Spot zum Fotografieren schafft.
Aber erst mal wird es Zeit für das Mittagessen. Unser Guide hatte uns eine Empfehlung mitgegeben, aber das Restaurant hat leider über den Nachmittag zu und so gehen wir ein Haus weiter zu einer etwas nobleren Location, die direkt am Berg liegt mit Blick auf das Meer. Hier wird auf recht hohem Niveau gekocht, was sich das Restaurant auch entsprechend vergüten lässt.
Frisch gestärkt geht es dann den Berg hinauf, genau rechtzeitig zum Sonnenuntergang. Hier kommen im Laufe des Abends noch ein paar andere Fotografen daher. Außerdem ist die Generation Instagram am Start, die das Handy zückt in der Hoffnung, anschliessend von ihren Followern gefeiert zu werden.
Leider wird das Shooting mit Einbruch der Nacht jäh beendet als eine Reihe von Strassenlaternen eingeschaltet wird, die anscheinend aus der Flutlichtanlage von Benefica Lissabon stammen. Die feuchte Luft vom Meer tut das ihrige und somit ist die Stimmung im Eimer und es darf zusammengepackt werden.
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